Der ganze 76 m langen östliche
Mauerzug, von der durch 5 weitere Querschnitte festgestellten Toröffnung
mit 6,3 m Weite abgerechnet, doch zu einem Drittel total ausgeraubt, hatte
einst an seiner hinteren Front die bereits erwähnte, heute noch
durchgängig, wenn auch streckenweise nur noch an schwachen Resten schwer
erkennbare, doch für den Verkehr auf der Mauerkrone einst nicht gut
zu missende Wallschüttung. Mit ihrer vom Graben ab westlichen eingebogenen
Endstrecke leitete sie bei der Aufklärungsarbeit am Waldboden die Verfolgung
der nur noch vor ihr im Grunde an vereinzelten, wenn auch untrüglichen,
auf dem "Gewachsenen" angetroffen bezüglichen Erscheinungen (kleine
Gefäßscherben und Holzkohlenpartikelchen, auch Überreste
von der auch da einst 2 m starken Wehrmauer) bis zu deren, den Tordurchlass
flankierenden Ende. Der so im Boden ermittelte Rest ergab - was besonders
hervorgehobenen zu werden verdient (doch auch leicht erklärlich ist),
- dass, als in später Zeit die Ausgrabung begann, zunächst die
ursprüngliche Weglinie durchs Tor wieder zur Benutzung gelangt sei
(4) ),
doch auch, dass sie wohl unter der Einwirkung des beginnenden Abtransportes
der Mauersteine per Fuhre mit ihrer relativen Enge zwischen den flankierenden
Mauerstümpfen für die die Richtung wechselnden Wagen alsbald zur
Verbreiterung durch Abtragung des über dem Boden liegenden Teiles den
Anlass gegeben haben dürfte. Dagegen sind wohl der erforderlichen
Widerstandsfähigkeit der verbreiterten Fahrbahn halber die unteren Lagen
in Situ belassen und dann bei unserer Untersuchung z.T. noch westlich scharf
begrenzt angetroffen worden, jedoch durchaus im Gegensatz zu den sachlich
nur ganz minimalen Rückständen auf der bis dahin führenden
Bodenfläche der einstigen Wehrmauer. In gleicher Weise habe ich dann
auf der im Abstand von 6,3 m gegenüber befindlichen westlichen Torseite
die scharf eingebogene Mauerlinie, doch in umgekehrter Richtung von Profil
3 ab, der matten Spur am Waldboden folgend, mit allerdings 6 höchst
sorgsam durch geführten, 30-70 cm tiefen Einschnitten auf der einstigen
Oberfläche des gewachsenen Untergrundes an den unzweifelhaften Resten
von der Mauer und der auch dahinter vollzogenen Anschüttung absolut
sicher festzustellen vermocht, Reichliche Holzkohlenreste, etliches lagerhaftes
Gestein, auch vor- geschitlicher Gefäßbruchstückchen samt
der eigenartig sich unterscheidenden Lockeren Hinterfüllung der Linie
im geradlinigen Anschluss an die westlich vom Querschnitt 3 noch in Menge
vorhandenen Reste der von da ab nicht total ausgebrochenen Wehrmauer
ergänzen auf diesem Zuge die Menge der Belege
(5).
Hinsichtlich des Stützmäuerchens,
das nur auf dem östlichen Teil der westlichen Wehrlinie bestanden hatte,
ist nachzutragen, dass sein einstiger Ausbau allein noch an einer Stelle
des Hanges zwischen Profil 3 und 4 angetroffen werden konnte, im übrigen
nur Reste oder sogar nur noch leere Bodenausschnitte als Staffeln über
der Breme wahrzunehmen waren. Seiner exponierten Lage zufolge hat es das
Schicksal der einst beiderseits dem Tore befindlichen Wehrmauerstrecken geteilt.
Es ist seiner Bedeutung nach zunächst als wirksames
Annäherungshindernis, wie ein solches auch an der Alteburg bei Singhofen
) an gleicher Stelle zur Anwendung gebracht war, aufzufassen, dann aber auch
noch als durchlaufende Festigung gegen Rutschungen der teil aus dem anstehenden
Untergrund gebildeten, teil angeschütteten Bermenterrasse mit zirka
1 m Stärke anzusehen. |
4) Hierzu sei gesagt, dass es stets
die an den vorgeschichtlichen Wehrbauten den breitesten Ausbau aufweisenden
Toranlagen gewesen sind, deren ursprüngliche Materialhäufung, wie
auch von altersher immer noch in etwas verbliebene bessere Zugänglichkeit
den starken schließlich vor dem Erlass der Schutzgesetze die Ausraubung
alles Nutzbare am Bering herbeigeführt haben, abgesehen davon, dass
da, wo in neuester Zeit die Zerstörung noch nicht weit vorgeschritten
gewesen ist, das Bedürfnis zur Befriedigung der Neugier leider so vieler
da immer noch ansetzt. (Das das Ergebnis Jahrzehnte hindurch andauernder
Beobachtungen).
5) Auffallend sind an beiden Strecken
auf der Oberfläche des Untergrundes, wo die ausgebrochene Mauer hingezogen
war, die fast durchgehend angetroffenen Kohlenpartikelchen von da abgebrannten
Feuern. Ihre Häufung muss ursprünglich recht bedeutend gewesen
sein, weil sie sich trotz der Beseitigung der sie einst gegen äußere
Einflüsse schützenden Mauersohle bei den sicher turbulenten Ausbruch
Maßnahmen und der erst später sich allmählich vollziehenden
Überflössung bis zur Gegenwart erhalten haben. Ob in diesen Brandresten
villeicht die Spuren eines frühzeitlichen Aberglaubens an
übernatürliche Mächte zu erblicken sind? Ganz gleiche Reste
sind mir bei diesen Untersuchungen an vorgeschtlichen Mauerzügen, unter
deren Sohle durchlaufend, aufgefallen.
Quelle: Nassauische Analen Band 15 (Seite
359) Nr.37;
Text: Ch. L. Thomes |