Die Burg bei Rambach

von Ch.L. Thomas
(Mit einer Abbildung im Text und den Tafeln I und II)

Schon das nach dem Vorstehenden dort ersichtliche, durch einen Abstand von nur 250 m getrennte, sowohl für die Sicherheit des Daseins, wie auch die sepulkralen Erfordernisse Geschaffene lässt die Gleichzeitigkeit und den inneren Zusammenhang beider nicht wohl bezweifeln, so dass der vorerst bestehende Mangel an ausreichenden Funden aus der Siedlung nicht so sehr zu beklagen ist. Denn auch das Zurückweichen des östlichen Gebückstreifens vor der durch ihre Begleiterscheinungen zeitlich fixierten Wegstreck bestätigt schließlich schon die Annahme auf die Zusammengehörigkeit der drei Kultur Erscheinungen. Wenn nun auch hierin nicht gerade ein absolut unanfechtbarer beweis zu erblicken ist, so liegt damit doch ein nur schwer zu übersehender Hinweis auf die bezügliche Zusammengehörigkeit vor.

Die nördlich der Burg befindliche Hügelgräbergruppe, die heute nur noch leere Hügel aufzuweisen hat, worin bis zum Jahre 1859 ) die Bestattungen als Brandreste geborgen waren und deren sporadische Erstreckung, wie gesagt, einerseits bis auf die halbe Entfernung bis zur Stickelmühle, östlich bis zum Wege, der vom oberen Dorfe ab nördlich zur großen Eiche auf der Höhe zieht (s. die Tafel), dürften auch den geringen, bei den diesjährigen Grabungen erzielten Scherbenhaufen nach zu der bewehrten Siedlung in engster Beziehung stehen. Die Ausbeute der Hügel an Begräbnisbeigaben befindet sich durchweg im Landesmuseum zu Wiesbaden und verweist auf die frühe Hallstattzeit. Die diesjährige Grabungen haben wohl einzelne Gefäßreste und einen halben Wetzstein zutage gefördert, davon sind jedoch die ersteren ihrer Größe und Erscheinung nach so unbedeutend, dass sie für sich allein zur zeitlichen Bestimmung keinen Anhalt bieten können, jedoch aber auch keinerlei Gegensatz zu den keramischen Funden aus den Hügeln erkennen lassen.

Von Pfostenlöchern, so sehr auch bei den Untersuchungen auf deren Vorkommen Bedacht genommen worden ist, hat sich auch nicht die leiseste Spur, die zu einer Spezialuntersuchung hätte Anlass geben können, gezeigt. Von ehemaliger Palisadierung, wie anderwärts an gleicher Periode stammenden Anlagen beobachtet worden ist, kann also keine Rede sein.

Wenn dereinst auf dem westlichen Teil des westlichen Schanzenzuges das jetzt absolut dichte Unterholz schlagfertig ausgewachsen sein und die Holzaxt ihr Werk vollbracht haben wird, dann ist es an der Zeit, der erschöpfenden Untersuchung der Bodenfläche auch dieses Streckenteiles näher zu treten, wenn auch das westliche Ende, wie erwähnt, bereits die gleiche einfache Gestaltung wie das östliche bei der da möglichen Aufdeckung zu erkennen gegeben hat. Und auf der weiten Wohnfläche auf der Bergeshöhe werden sich unter der gleichen Voraussetzung dereinst mittels geraden, nicht tief greifenden Einschnitten von großer Länge auch die Spuren der ehemaligen Wohnanlagen aus der Besiedelungszeit finden lassen.

Quelle: Nassauische Analen Band 15 (Seite 359) Nr.37;
Text: Ch. L. Thomes