von Ch.L. Thomas |
|||
Gleichzeitig mit dem im Jahre 1859
veröffentlichen Aufklärungen an den
Hügelgräbern
bei der Burg bei Rambach sind, wie der Augenschein lehrt auch etliche Einschnitte
in die Wehranlage dieser Anlage gemacht worden. Darauf weisen die an Ort
und Stelle wahrnehmbaren Spuren als auch die auf Tafel
V (1)
eingetragenen Zeichen hin. Das dabei erzielte
Ergebnis hat wohl keinerlei Aufklärung, weder der fraglichen Zeitstellung,
noch den einstigsten Bedeutung der Überreste ermöglicht, anders
währe nach dieser Richtung hin zu dem bezüglichen Bericht das
zutreffende erwähnt
(2).
Im Einvernehmen mit dem Direktor des Wiesbadener Landesmuseums welche aus seinen Vorarbeiter für die Untersuchungen zur Verfügung stellte, wurde im abgelaufenen Frühjahr die Aufhellung der an der Örtlichkeit vorliegenden Wall- und Grabenreste mittels verschiedener Querschnitte eingeleitet, wobei insbesondere die beiden vorliegenden Endstücke der nur in ihre Mitte unterbrochenen gebogenen Grabenlinie als ursprüngliche Abschlüsse erkannt werden konnten. Die dann weiter im September aufgenommenen Untersuchungen ergaben zunächst überzeugend, dass die Länge des Wehrgrabens, soweit sie schon ohne Aufdeckung am Boden sichtbar vorliegt, die ursprüngliche ist und seine mehrfach durch Grabung ermittelten Querschnitte bis zur Sohle keine Veränderlichkeit zeigen. Der Abstand der Graben Enden unter sich in der Mitte der Wehrlinie, die den äußeren gleich gestaltet sind, beträgt, wie nun ermittelt, 24 m. Der hinterlegende Wall (ehemalige Trockenmauer) schließt an seinen beiden äußeren Enden mit denen das vorliegenden Wehrgrabens gegenwärtig fast genau ab, doch sind die Mauersteine auf die Länge von einigen Metern ausgeraubt. Die sorgfältige Untersuchung zur Aufklärung der hier einst zum Schutze einer umfangreichen menschlichen Siedlung geschaffene Anlage an der nördlichen Seite des fast völlig ebenen Bergplateaus in etwa 100 m Entfernung von der vorliegenden, die Verbindung der beiden Flankentäler vermittelnden Einsattelung konnte mit der diesmaligen Kampagne wohl durchgeführt, doch wegen der dichten Neubepflanzung nahe dem westlichen Ende nicht ganz zum Abschluss gebracht werden. Mit der erlangten Einsicht haben sich übrigens neue Gesichtspunkte für die Beurteilung der Ausdehnung und der voraussichtlich übrigen Gestaltung der Siedlungsanlage ergeben, die ohne weiters darauf hinweisen, dass die beiderseitigen, eine mindere Widerstandsfähigkeit als der mittlere Zug gegen den feindlichen Ansturm bietenden Enden der Wehrlinie sich der vollen Sicherheit halber unter allen Umständen an eine fortlaufend starke, doch ihrem völligen Verschwinden ohne menschliches Zutun nach vergängliche Umschließung des Hochplateaus eingefügt haben müssen, worauf weiter unten zurückgekommen werden soll. (Bild: Die Wehrlinie der Burg bei Rambach) |
|||
1) Germanische Grabaltertümer
mit besonderer Beziehung auf die Ausgrabung bei Rambach von Medizinalrat
Dr. Reuter, Wiesbaden. Annalen f. Nass. Altert. U. Geschichte, Bd. VI, II. Heft, S. 211. 1959 2) Siehe auch: Annalen f.Nass. Altert. U. Geschichtsforschung Bd. XV, 8, 359 Nr.37 Burg bei Rambach von Oberst v. Cohausen. |
|||
Quelle: Nassauische Analen Band 15
(Seite 359) Nr.37; Text: Ch. L. Thomes |
|||
|