Hochwasserschutz in Rambach

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Ingenieur Christian Fritsch stellt eine Machbarkeitsstudie mit zwei Varianten vor

Groß war das Interesse an der jüngsten Rambacher Ortsbeiratssitzung. Laut Ortsvorsteherin Erika Nissen (SPD) lag das an den zwei brisanten Themen der Tagesordnung: die Umgestaltung des Trimmpfads sowie die Vorstellung einer Machbarkeitsstudie zum Hochwasserschutz in Rambach.

Fast vier Jahre ist es nun her, dass Rambach unter Wasser stand. Seitdem suchen nicht zuletzt die Mitglieder des Ortsbeirates nach Lösungen, um den Wiesbadener Ortsteil vor Unwetter zu schützen. Projektingenieur Christian Fritsch vom Ingenieurbüro BGS Wasser stellte eine Machbarkeitsstudie zum Thema Hochwasserschutz und die Installation eines „Hochwasserrückhaltebeckens“ vor. Dieses soll sich mit Niederschlagswasser füllen und den Ortskern vor einer Überschwemmung schützen.

Fritsch hat zwei Möglichkeiten erarbeitet: zum einen die „1-Becken-Lösung“ im Standort „Im langen Garten“ und zum anderen die „2-Becken-Lösung“ im Standort „Fischteich“. Bei beiden Varianten geht eine Erhöhung der Rambacher Kreisstraße 647 einher, da diese wie eine Art Wall für die Becken fungiert. Im Falle der „1-Becken-Lösung“ müsse die Straße um 1,70 Meter angehoben werden, bei der „2-Becken-Lösung“ nur um 1,10 Meter. Allerdings sieht die „2-Becken-Lösung“ auch die Umfunktionierung des angrenzenden Fischteichs in ein Rückhaltebecken vor.

„Starkregen gänzlich in den Griff zu bekommen, ist schwierig, das geht nicht“, so Hermann Roling vom Wiesbadener Umweltamt. Mithilfe von Fritschs Machbarkeitsstudie habe man aber nun mögliche Lösungsansätze gefunden. Roling hatte die Kosten für die „1-Becken-Lösung“ durchgerechnet, rund zwei Millionen Euro sollen die Planungs- und Baukosten betragen. Dabei handelt es sich jedoch um eine grobe Schätzung. Eine Umsetzung in 2021/22 sei realistisch.

Ein anderes wichtiges Thema der Rambacher ist die Erneuerung des 40 Jahre alten Trimmpfades. Forstwirtin Sabine Rippelbeck vom Grünflächenamt stellte ein Konzept zur Erneuerung des 3,7 Kilometer langen Pfades vor. Grund für die Sanierungsarbeiten sind die in die Jahre gekommenen Trainingsstationen. Die Sicherheit für Sportler könne nicht mehr gewährleistet werden. Laut Rippelbeck soll der Pfad im Frühjahr 2019 fertiggestellt werden, die Kosten für die Arbeiten belaufen sich auf 10 000 Euro – ein Betrag, der in der Höhe nicht im Haushaltsplan veranschlagt ist. „Wir suchen noch Sponsoren“, so Rippelbeck. Auch helfende Hände zur Verteilung der Hackschnitzel rund um die neuen Sportgeräte seien willkommen.

Das neue Konzept umfasst neun Trainingsstationen. Das sind elf weniger als vorher. Nicht nur den Besuchern, auch bei den Mitgliedern des Ortsbeirates sorgte das für Bauchschmerzen. Rippelbeck hat das neue Konzept gemeinsam mit einer Physiotherapeutin erarbeitet, die Reduzierung der Stationen ergebe also aus sportlicher Sicht Sinn. Ortsvorsteherin Erika Nissen hingegen zeigte sich sehr zufrieden mit dem neuen Konzept. „Für mich ist der Trimmpfad das Aushängeschild von Rambach, ich bin froh, dass Sie das in die Hand nehmen“, sagte sie.

Quelle: Wiesbadener tagblatt vom 08.03.2018 Von Konstantin Müller