Der letzte Schafhirt starb |
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Am 25.12.1980 verstarb im Alter von
81 Jahren der über die Ortsgrenzen hinaus bekannte Schafshirt Karl Kaiser.
Rambach hatte, wie die meisten Landgemeinden bis ins frühe Mittelalter
Kuh-, Sau-, Schaf- und Gänsehirten. Der letzte Kuhhirte war Phillipp
Schmidt, der letzte Schweinehirt war E. Guckes. Um 1880/1890 gingen die unter
der Regie der Gemeinde tätigen Einrichtungen bis auf die Schäferei
ein, welche nun mit dem Ableben von Karl Kaiser, auch vielleicht für
immer, der Vergangenheit angehört. Die Hirten wohnten früher in
Gemeindehäusern, erhielten von den Gemeinden einen geringen Lohn, etwas
Land zur Bewirtschaftung und von den Tierhaltern Naturalien.
Karl Kaiser war ein gebürtiger Rambacher. Er wuchs zusammen mit 6 Geschwistern in dürftigen Verhältnissen auf. Seine Mutter war eine geborene Roth. Sein Großvater, Johann Roth I. stammte aus Rennerod (Westerwald) und war wie seine vier Brüder ebenfalls Schafhirte. Ehe er nach Rambach kam, hütete er in Ehlhalten die Schafe. Zurück zu Karl Kaiser. In der Arbeitslosigkeit der dreißiger Jahren betreute er jahrelang die Ziegen des Rambacher Ziegenzuchtvereins. Nach dem II. Weltkrieg trat er die Nachfolge seines hochbetagten Onkels Ludwig Roth als Schafhirte an, welche er bis auf wenige Tage vor seinem Ableben in eigener Regie versah.
Die Hirten der letzten 130 Jahren
waren:
Durch die Schrumpfung der hiesigen landwirtschaftlichen Betrieben und der immer größer werdenden Hutungen war eine Schafherde zur Pflege der Landschaft von großem Nutzen. Auch mancher Spaziergänger und hauptsächlich die Kinder sahen dem Weidebetrieb gene zu. Die Schafhaltung in Rambach spielte durch Jahrhunderte eine dominierende Rolle. In 17. uns 18. Jahrhundert bis zu Eingemeindungam 1.April 1928 war der "Schäfer mit Stab" als Wappen von Rambach im Gemeindesiegel. Heute wird die Schafszucht noch von der Familie Spandel, auf der Kippelmühle, betrieben. Text: J.Sch (1980) © |